Ein Fonds, der Gutes tut

TAMARA, die Beratungsstelle für Prostituierte, ist sehr froh über ihn: Seit vielen Jahren ermöglicht ein von der Neele-Stiftung geförderter Fonds die unbürokratische Entschuldung von Prostituierten. Denn eine hohe Schuldenlast – entstanden z.B. durch gestiegene Kosten des täglichen Lebens – erschweren den Ausstieg aus der Prostitution. Dass dieser Fond nicht versiegt, dafür sorgt die hohe Rückzahlungsmoral der Klientinnen von TAMARA. Und wenn es doch mal knapp wird, ist die Neele-Stiftung immer bereit, finanziell einzuspringen.

Aus dem Leben einer Fundraiserin oder: warum Einzelfallhilfe so wichtig ist…

„Innovative Projekte“ – das ist DAS Schlagwort in der Förderlandschaft. Neue Ideen, möglichst nachhaltig und mit breiter Strahlkraft werden gerne und viel gefördert. Das ist gut und richtig und auch unsere Arbeit profitiert davon. Doch was ist mit den Förderungen, die eher leise daherkommen, mit vergleichsweise schmalem Budget und doch eine so wichtige Unterstützung bedeuten im Leben derjenigen, die darauf angewiesen sind? Da ist das Fahrrad für den 9-Jährigen, dessen Mutter das Geld für den Bus zur Schule fehlt. Der Dusch-WC-Automat, der einer körperlich sehr eingeschränkten Bewohnerin der Jungen Pflege zu mehr Selbstbestimmtheit und Intimsspähre verhilft. Oder die Umzugshilfe für einen ehemaligen Wohnungslosen, damit der Start in der eigenen Wohnung gut gelingt. Es gibt vieles, wofür wir den Stiftungen an unserer Seite sehr dankbar sind – im Großen, wie im Kleinen. Darüber ist zu lesen in unseren Jahresberichten.

Gemeinsam und selbsbestimmt: Die Externe Tagesstruktur von Haus Ysenburg

Seit Mitte März bietet das Haus Ysenburg in den Räumlichkeiten im „Steinernen Haus“ seinen Bewohner*innen eine Externe Tagesstruktur an. Sie gestalten ihren Tag dort weitgehend selbst: Frühstücken, kochen, basteln, spielen, reden und chillen – alles passiert in der Gemeinschaft. Auch bei der Einrichtung und Dekoration der vier Räume war die Tagesstruktur-Gemeinschaft beteiligt und gefordert. Diese aktivierende Form der Tagesgestaltung weckt verloren gegangene Ressourcen und fördert den sozialen Zusammenhalt – ein gelungenes Angebot, von dem alle profitieren.

Ein Jubiläum jagt das nächste: 120 Jahre engagierte Ehrenamtsarbeit in Offenbach

Seit 1903 engagiert sich der „Freundeskreis evangelischer Frauenverein“ für Menschen, die besondere Hilfe und Unterstützung benötigen. In einzigartiger Weise unterstützen die Mitglieder des Freundeskreises die Bewohner*innen des Elisabeth-Maas-Hauses.  So war es nur folgerichtig, dass das Jubiläumsfest am 13. September bei schönem Wetter im Garten der Pflegeeinrichtung mit den Bewohner*innen und Mitarbeitenden sowie geladenen Gästen stattfand. Man erfuhr vieles über die Entstehung, den Werdegang und das Wirken des Freundeskreises; Weggefährt*innen erinnerten sich und auch der Offenbacher Oberbürgermeister fand wertschätzende Worte für diese so wichtige ehrenamtliche Arbeit.

Klimaneutral unterwegs

Sozialarbeiter Martin Weiß holt das Wunschgefährt in passendem outfit ab 😉

Das Howard-Philipps-Haus benötigt immer mal wieder einen fahrbaren Untersatz, um die Bewohner bei Umzügen zu unterstützen und größere Besorgungen im Baumarkt oder von IKEA zu transportieren. Aufgrund der Parksituation rund um die Einrichtung sowie dem Bestreben der Mitarbeitenden, derlei Aktivitäten möglichst klimaneutral zu erledigen, hat die Geschäftsführung der Stiftung Waldmühle diesem Anliegen gerne entsprochen und ein Dienst-Lastenfahrrad angeschafft.

Übrigens: Diese Form der Fortbewegung wird allen Mitarbeitenden der Inneren Mission im Rahmen eines finanziell attraktiven Leasingvertrages ermöglicht, die lieber mit dem Rad anstatt mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind!

 

175 Jahre Diakonie – 175 Jahre Innere Mission

In diesem Jahr begeht die Diakonie Deutschland ihr 175-jähriges Jubiläum – wir gratulieren! Und es wirft seine Schatten voraus auf ein weiteres Jubiläum, das eng mit diesem verknüpft ist: in 2025 wird die Innere Mission Frankfurt ebenfalls 175 Jahre alt. Der Theologe und Sozialpädagoge Johann Hinrich Wichern, Gründungsvater der modernen Diakonie, hielt am 22. September 1848 auf dem ersten Evagelischen Kirchentag in Wittenberg eine aufrüttelnden Rede, die zur Gründung des „Centralausschusses für die Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche“ führte. In der Folgezeit entstanden in allen Kirchenregionen „Vereine für Innere Mission“ – und 1850 auch in Frankfurt am Main.

Sommerfest der Stiftung Waldmühle

Das Programm begeistert
Band „The Groe’s“
Es ist angerichtet!

Das Sommerfest der Stiftung Waldmühle am 23. September ließ zwar sommerliche Temperaturen weitgehend vermissen, doch die Stimmung war dennoch gut und die ca. 150 Besucher*innen bester Laune. Dafür sorgten die Band „The Groe’s“ und das reichhaltige Buffett. Die Führungen durch das Haus Burgwald wurden gut genutzt und die Mitarbeitenden informierten über die Arbeit der Stiftung. Fazit der Geschäftsführerin Kerstin Weinhold: gelungen!

Clausura (= Verschluss)

Ursprünglich war damit ein abgeschlossener Teil eines Klosters gemeint. Für die Klausurtagung des Verwaltungsrates der Inneren Mission Frankfurt, die vom 29. – 30. September stattfand, tat es ein Hotel in Kronberg. In dieser fokussierten Zeitspanne wurden dort die Weichen für die Zukunft der Inneren Mission für die nächsten 5 Jahre gestellt – und natürlich war auch das 175-jährige Jubiläum in zwei Jahren dabei Thema. Trotz des straffen strategischen Programms blieb auch noch Zeit für Austausch und Beratung jenseits der Tagesordnung.

von unten links.: Christel Wellner (stellv. Vorsitzende), Harald Peuser, Paul Wintzer, Clarissa Graz (theol. Vorständin), Dr. Thomas Lask, Holger Hothum (kaufm. Vorstand), Wilfried Knapp (Vorsitzender), Gerald Groß, Carl-Philip A. Graf zu Solms-Wildenfels, Joachim Menge

KiJu auf Pilgertour

Am 22. September fand der Betriebsausflug von 40 Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen einer Pilgertour statt. Mit dem Schiff ging’s mainaufwärts bis zur Anlegestelle Gerbermühle. Beim „Ich-Denkmal“ von Hans Traxler unter dem Motto „Jeder Mensch ist einzigartig“ entstand ein Gruppenfoto als Andenken an den schönen, gemeinsamen Tag 😉 Nach dem Mittagessen im Restaurant „Paulaner Platzhirsch“ ging es gestärkt zu Fuß zurück zum Ausgangspunkt, der Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg.

 

Neuer Tarifabschluss in der Pflege

Im April 2022 hat die Innere Mission das einzigartige Tarifwerk in der Pflege mit auf den Weg gebracht und in allen ihren Einrichtungen umgesetzt. Nun kam es zu einem erneuten Tarifabschluss zwischen ver.di und dem Dienstgeberverband Diakonische Altenhilfe Hessen, in dem die Innere Mission Mitglied ist. Die Kernpunkte:

3.519,- Euro Einstiegsgehalt für Pflegefachkräfte

1.350,- Euro Einstiegsgehalt für Azubis in der Pflege

Mit der Tariferhöhung von 10,87 Prozent plus Inflationsausgleichsprämie wird die Beschäftigung in der Pflege noch einmal attraktiver. Ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung Fachkraftsicherung.

Filmtipp: „IchDuWir“ – Wer pflegt wen?

Ohne Experten-Interviews und Erzähler: Der Dokumentarfilm „IchDuWir – Wer pflegt wen?“ von Regisseurin Susanne Binninger nimmt die Perspektive Pflegender ein und lässt alleine sie zu Wort kommen. Ein sicher interessanter Film, der die verschiedenen Facetten von Pflege in Deutschland schildert: 3SAT, 20.09. um 20.15 Uhr (und später sicher auch in der Mediathek).

Die Suchthilfe sichtbar machen

So lautet die Überschrift einer Pressemeldung, die die Stiftung Waldmühle anlässlich ihres Sommerfestes am 22.09. im Haus Burgwald (11 – 16 Uhr) herausgegeben hat – denn es ist ein Besonderes.

Erstmals feiern alle Einrichtungen der Stiftung gemeinsam und stellen bei dieser Gelegenheit ihr breitgefächertes Portfolio an Therapie- und Übergangseinrichtungen sowie ambulanten Angeboten vor. Denn die vernetzte Zusammenarbeit aller ist es, die abhängigkeitserkrankten Menschen ihren individuellen Weg in ein suchtfreies Leben ermöglichen kann.

Aus dem Leben einer Fundraiserin oder: Wozu ein „Spür-Monochord“ gut ist…

Musiktherapeutin Frau Gieselmann-Klose mit Spür-Monochord bei einer Bewohnerin

Vieles, was Sinn macht und einen Mehrwert an Lebensfreude für die von uns betreuten Menschen bedeutet, ist über Regelleistungen nicht finanzierbar. Dann komme ich als Fundraiserin der Inneren Mission ins Spiel und mache mich auf die Suche nach Stiftungen und Förderern, die genau dafür ihr Geld geben. So auch für das Spür-Monochord: ein Instrument, dass selbst bettlägerige und sehr eingeschränkte Bewohner*innen des Hufeland-Hauses bedienen und ihm Töne entlocken können (Dank an die Alois Ammerschläger-Stiftung, die das Instrument finanziert hat!). Gemeinsam mit der Musiktherapeutin entstehen Klänge, ja sogar Melodien. Musik kann wieder selbst aktiv mitgestaltet und körperlich erlebt werden. Das macht glücklich in diesem Moment; darüber muss ich nicht lange nachdenken – ich mache selbst Musik. Und es hilft immer, sich vorzustellen, auf der anderen, der eingeschränkten Seite zu sein. Dann fließt die Begründung für einen Förderantrag fast von selbst aus der EDV-gestützten Feder.

Besonderes möglich machen und gemeinsam mit meinen Kolleg*innen in den Einrichtungen und Diensten das Bestmögliche für unsere Zielgruppen erreichen – das macht mir immer wieder große Freude. Gerne berichte ich hier immer wieder mal von kleinen und großen Projekten, die glücklich machen.

Projekt „Beratung und Begegnung im Café“

Immer mehr Menschen leben in Frankfurt nahe der Armutsgrenze, darunter auch viele ältere. Aus Scham oder Unkenntnis finden sie häufig nicht den Weg in die institutionalisierten Hilfsangebote; die Problemspirale wird größer. Aus diesem Grund wurde ein Kooperationsprojekt zwischen der Evangelischen Hoffnungsgemeinde und der Stiftung Waldmühle auf die Beine gestellt: In der von der Gemeinde betriebenen ‚Caféstube Gutleut‘ im Bahnhofsviertel gibt es ein kostengünstiges Mittagessen, Begegnung und seit neuestem auch ein niedrigschwelliges, sozialarbeiterisches Beratungsangebot – Hilfe vor Ort, die ankommt und gebraucht wird. Gefördert wird das Angebot durch die „GlücksSpirale“. Nähere Informationen findet man hier.

„Wenn du schnell gehen willst, geh alleine. Wenn du weit kommen willst, gehe zusammen.“

So der Titel des Jahresberichtes 2022/23 der Inneren Mission Frankfurt. Er steht sinnbildlich für das, was die Arbeit und Kultur der Inneren Mission ausmacht: Durch die Kooperation mit anderen Akteuren Gutes für die Menschen, für die wir da sind, zu erreichen. Gemeinsam schwierige Zeiten zu meistern. Mitarbeitende langfristig zu binden, das zu würdigen und zu feiern. Sich gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen zu stellen. Den Jahresbericht mit allen Beiträgen finden Sie hier zum downloaden.